Sunday, 9. May 2021

xxxiii) Liberale Bestrafungsfantasien

beziehen sich auf irritierende Statements seitens Wirtschaftsbund und Konsorten hinsichtlich eines Totalangriffs auf verzweifelt adäquat ausgebildete, langjährig erfahrene ehemalige LeistungsträgerInnen, aka heutige Arbeitsuchende. Da stehen Sachen drin wie: in ganz Ö vermittelbar, tgl 3std fahrtzeit hinrück zumutbar, kein zuverdienst möglich, von der NSH direkt in die sozialhilfe, und ähnliche peitschenhiebe auf die menschenwürde. was soll man dazu noch sagen. außer, dass wir de facto KEINEN sozialminister haben. er ist politisches leichtgewicht, aber eben primär ein arzt (und reicher erbe, aber das nur ganz am rande). verdammt noch mal: es KANN uns nur jemand vertreten, der unsere angst aus eigener erfahrung kennt!! wir brauchen eine arbeitslosenanwaltschaft, und damit jurist/innen. warum es für uns gewerkschaftlich nicht geht, das hat eine gewerkschafterin ausführlich in der radiosendung punkt 1 Ö1 erklärt, siehe weiße box.

gewerkschafter werden für ihre arbeit bezahlt. die arbeitslosengewerkschaft würde also in der gewerkschaft sitzen und wird dafür bezahlt, wodurch sich die vertretung ad absurdum führt. grundlage der gewerkschaft ist die arbeit der menschen. aber diese haben keine arbeit. sie finden auch nix adäquates oder nachhaltiges. und vor allem: wir alten werden nicht gewollt! das ist eben so. die jungen finden uns grauslich, so und leider nicht anders ist es.


der begriff 'bestrafungsfantasien' ist dem zitat von martin koza entnommen, der sagte: Wer meint, in Zeiten der Krise, in denen ein Arbeitsplatzangebot auf fünf arbeitslose Menschen kommt, mit rein ideologiebegründeten Bestrafungsfantasien irgendein Problem lösen zu können, macht keine ernstzunehmende Politik und braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit derartigen Absurditäten politisch baden geht." (m.koza)


| Solana um 10:11 | |
Friday, 30. April 2021

xxxii, BM. K.' großangriff gegen LZAL

wir skizzieren da die unterschiede zur einstigen aktion 20000 an. Die redaktion konnte damals durch einen überbringer die angebotenen jobs einsehen. Es war zwar alles vollzeit, was für ältere teils nicht mehr realisierbar ist. Aber – die entlohnungen waren erstaunlich marktgemäß anno 2017, und damit über dem kollektiv, natürlich deutlich über dem ersten berufsjahr. Groß losgehen will kocher mit seiner aktion primär auf die alten und die kranken. Während aktion 2000 auf 2 J ausgelegt war, etwas perspektive bot, sämtliche kosten übernommen wurden, vernünftig gezahlt wurde – hat kocher nun (und das wurde heute im klartext verlautbart) gemeinnützige arbeitskräfteüberlassungen vor. Also jene nervenzerfetzenden söbs, die wir schon aus den nullerjahren kennen. Der druck, der in diesen überlassungen auf (LZ)AL ausgeübt wird, bedarf keiner näheren erläuterung (soned.at enthält erfahrungsberichte). Vermeintliche nutznießer sollen nun nicht öffentliche stellen sein: sondern die privatwirtschaft. Die wirtschaftskammer begrüßt diesen schritt sogar. Klar, denn er ist ein övp schritt, und damit fies durchdacht. Denn er funktioniert wie folgt. Die LZAL werden in die kollektivvertrags-mindestlöhne (teils erstes berufsjahr) auf die bekannte art rein-urgiert. Die firma zahlt die hälfte des mindestlohns und die andere hälfte kommt vom staat. Diese form aufoktruierter wertschöpfung dauert ein jahr. Am rande sei erwähnt, was es mit menschen macht, sich für 1 jahr reinzusozialisieren, die usancen zu lernen und dann wieder weggeschmissen zu werden. Es wird dann der nächste reingejagt, denn die kostenübernahme ist ja dann vorbei. Diese unsitte ist uns ja schon leidlich gut von der wiedereingliederungsbeihilfe bekannt. Der arbeitslose ist dann erlöst – möglicherweise desillusioniert; vielleicht kann man ihn ja in der nächsten schieberfirma noch einmal reinmalochen. Bis er eben nimmer stehen kann und seine – wer weiß -über 80% hat. Der ÄAÖ redaktion wars wirklich wichtig, WAS diese oh so gutgemeinten wirtschaftsmagnaten maßnahmen in der realität – auch für die individuen bedeuten. Primär: ‚du bist nichts, und was du je getan und gelernt hast, ist nichts wert. Du bist LZAL – und wir DÜRFEN dich jetzt um einen apfel und ein ei vermieten. Die wahl hast du ja nicht, denn die basis ist die bekannte erpressung. ' ... :-(( Wenn wir uns das so anschauen, wünschen wir uns die bedeutend empathischere aktion 20000 zurück.

illustriert wird der heutige beitrag mittels eines aktuellen fotos der heutigen veranstaltung im sinne einer bleibenden erhöhung des arbeitslosengeldes. zu sehen ist darauf auch - von hinten - der fabelhafte eröffnungsredner.



| Solana um 20:44 | |
Monday, 1. February 2021

xxxi Kopf or Kocher: Theorie vs Praxis

nun hatten wir älteren arbeitsuchenden ösis und alle die da wohnen, den direkten vergleich obig angeführter experten. seitens kopf: haarscharf schonungslose und nicht immer gefällige analyse der situation. klar und leider auch ganz ordentlich kaltherzig. seit der experte nach seinem leider-langen krankenstand zurückgekommen ist, scheint er uns wie ausgewechselt, und ist damit nicht unbedingt besser geworden, schon gar nicht empathischer oder netter. zu kocher: kurz gesagt, im heutigen mittagsjournal. interview in 2 teilen. bzgl arbeitsmarkt aber nur schwebende allgemein-statements. kopf meinte: qualifikation brächte langzeitbeschäftigungslose kaum in beschäftigung. unsere folgerung daraus? wie denn dann? anreiz als euphemismus für die schon bekannte bezugssperren-erpressungs- und strangulierungs-schraube? eher vielleicht noch fette lohnzuschüsse (wiedereingliederungs-förderungsbeitrag). reserviert verhält er sich zur aktion 20000: es seien zuviele und sie sollten nicht von der öffentl. hand zur gänze getragen werden. wir erinnern uns - die praxis hatte damals gezeigt, öffentlichnahe stellen nehmen gnadenhalber einen von uns nutzlosen auf, geben ihm 2 jahre 1 sessel zum wärmen und achten wie ein haftlmacher drauf, dass er sie auch keinesfalls einen cent kostet. dauneghaut nach 2 J mit kaum nachhaltiger wirkung; allenfalls einer neubemessenen berechnungsgrundlage. ja und dann geht kopf auf sein lieblingsopfer los, die geringfügige beschäftigung. sie aber rettet uns die butter aufs brot, oder die energierechnung. nach 55% bezug und weniger. achtung wollen wir mitleidenden ein-impfen in sachen angleichung der notstandshilfe ans AL geld. es könnte die NSH dadurch überhaupt ins rutschen oder ins 'aus' geraten. allen gewerkschaftern, muchitsch, koza (grün), roten parlamentariern (rendi-wagner) doch auch sozialminister anschober sei nahegelegt: hartzIV ist für österreich kein weg, schon garnicht in der existenzzerfetzenden krise wie der jetzigen.

DEMO: schlosshoferstr ams, 22 feb, wieder gemeinsam mit unserer solidarwerkstatt.



| Solana um 14:14 | |
Thursday, 10. December 2020

XXX) AmsAlgo: die CoronaApp der Arbeitslosen

der emsig immer aktuelle und umtriebige verein amsel in graz hat uns (wenige wiener_innen, mehr niederösterreicher) auf epub.oeaw.ac.at aufmerksam gemacht. In der langen studie wollen wir das augenmerk speziell auf das kapitel ‚bias und diskriminierung‘ hinweisen: man kann direkt aus dem inhaltsverzeichnis dorthinklicken. Sinn des amas (ams-algo) ist es, verallgemeinerungen herauszufinden, vorwegzunehmen, und uns dann in 3 gruppen einzuteilen (A: findet sich selbst was; B: braucht bissl kurs, dann vermittelbar; C: gilt nicht mehr wirklich als vermittelbar – kurse fruchten da auch nix. Darf aber nicht einfach so sitzen gelassen werden, dem individuum muss weiterhin in irgendeiner weise ‚nahegetreten‘ werden.) j. Kopfs zynische meldung hierzu im mittagsjournal (sollen sich einen anderen job suchen). BM aschbachers androidenlösung: wirst digital oder wirst pfleger (alles in früheren beiträgen schon diskutiert). Nun, und so ist der ams-algo ähnlich wie die coronaApp. Die fragt nicht, ob 2 menschen (2m, 15min) gehustet haben, sich geschnäuzt haben, billaburka oder ffp2 getragen haben. Nase drin oder draußen getragen haben. Also irrt auch die coronaApp sich massenhaft. Sie ist bluetooth, aber trotzdem gewissermaßen blind. Und so blind wie diese nervenzerfetzende app ist auch der algorithmus. Er ist eine büchse der pandora – ein trojanisches pferd. Denn früher oder später spuckt überhaupt eine künstliche intelligenz (danke unserem inspirativen telefonischen inspirationsbringer) die zuweisungen aus, die letztlich den sinn erfüllen, der unverbesserlichen 50+“C“-gruppe die existenzbedrohende bezugssperre als einziges ‚erziehungsmittel‘ aufzuhalsen, den nahrungsmittelentzug. C ist man schneller als man glaubt. Etwa genügt es schon, einfach eine frau zu sein, und dann ein gewisses alter zu haben. Akademische abschlüsse und bisherige positionen machen den karren für C dann auch nicht mehr flott.


mit ende des jahres geht unser schani aus dem bgld jahrgang 1957 in pension - er wurde heuer 63. wir wollen immer gerne betroffene in der interessensgruppe haben und sind somit ab 1.1.21 für die jahrgänge ab 1958 da. bei interesse, eure erfahrungen einzubringen bitte mit mail an die aeaoe//buerotiger adresse!!

Ja und ganz klar stehen wir hinter der gesamtösterreichischen anstrengung der erwerbslosen-initiativen, dass der ams-algo diskriminierung verschärft und den chancenlosen noch die allerletzten chancen nimmt, fachadäquat unterzukommen. Nach zwischenzeitlich erfolgter rücksprache kann man uns also gerne mit dort anführen. Sollte aber ein disput bestehen, ob ‚wir‘ oder eine größere gruppe mit angeführt werden ‚dürfen‘, dann geben wir gerne einer größeren gruppe den vortritt: im sinne eines empathischen pragmatismus.</font size>



| Solana um 15:25 | |


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