39, die sturköpfigkeit und die wankelmütige situationselastizität

heute beziehen wir uns auf ein interview des herrn j kopf im gestrigen mittagsjournal. zur erinnerung - einst hatte dieser fachlich kompetente herr den zutreffenden und fast philosophisch anmutenden satz kreiert 'man kann kein wollen erzwingen'. der AN hat sich arbeitswillig zu zeigen. liegen traumata zugrunde, kann er zwar in die willigkeitsposition reingehievt werden, aber es ist eine frage der inneren beteiligung, mit welcher der neue AN die ihm erteilten befehle ausführt; im rahmen des vom amt angestrebten neuen DV's. das heißt - jemand der altersgemobbt ist, man kann ihn reinquetschen aber auch per lege nicht 'zwingen' diese zugewiesene position zu 'lieben'. im sinne von mitdenken, engagement zeigen: es werden die befehle ausgeführt. man hat die lose schachfigur wo reingesteckt und sie führt wegen des geldes die befehle aus. das ist der wille des gesetzes und nur des gesetzes.

als die kurzarbeit zu beginn der coronakrise in trockenen tüchern war, fiel j. kopf viele wochen aus. das ist eine private sache. er kam aber wie verwandelt zurück. mit dann neuerdings genaugenommen NULL empathie für die verzweifelten arbeitsuchenden. unter anderem sagte er: der geringfügige zuverdienst sei eine inaktivitätsfalle und müsse einfach weg. einfach so. damit verkennt er die lage vieler AL, für die ein zuverdienst eine bedeutende mentale stütze ist - und viele waren zuvor schon während des (teilzeit) DV in genau dem geringfüg-vertrag drin, der ihnen jetzt die stromrechnung deckt oder das was noch auf die miete fehlt. damit zur wankelmütigkeit - die in dem fall zu begrüßen ist: gestern sprach kopf gleich nimmer so radikal über den zuverdienst. wenn man den AL wenigstens einen kosmetischen zuverdienst erlaubt, bleiben sie zumindest im gf. vertrag drinnen und verlieren diese aufgabe nicht. beim kompletten abschießen des geringfügigen geht auch der gesamte kontakt mit jenem kleinen arbeitgeber verloren. die resignation wird noch stärker. es besteht die gefahr eines steigenden schwarz-arbeits-marktes. durch selbigen wird AN wieder erpressbar, jeder könnte ihn beim ams verpfeifen. und damit scheint die richtung nach dem gestrig gesagten dahin zu gehen, dass man den schon langjährig geringfügigen ihre kleine zu-arbeit lässt und ihnen nicht diesen kontakt auch noch brutal nimmt.

kurz, wie es bei uns weitergeht. noch 2 monate versuchen wir den kontakt zu halten mit unseren versprengt in NÖ lebenden teilzeitgenossen, nach der jahreswende werden wir gewiss die initiative ALG-rauf weiter so tatkräftig wie möglich zu unterstützen. weil es diese als gegenpol zu den bundes-bestrebungen unbedingt braucht. egal, ob wir am ende 100000 sind oder nicht. wir behandeln ein stiefmütterliches thema, das jedem peinlich ist. denn zweitens hat ALG-rauf was fertiggebracht, was zur zeit von amsand oder zum-alten-eisen noch nicht vollends gegangen ist. die handvoll AL initiativen, die wir im bundesgebiet insgesamt haben, müssen wir an einen tisch bringen.



| Solana @ 11:51 |