95 Halbstarken-Erlässe (Part Two)
nun ist ja die große arbeitsmarktŕeform abgesagt. ak chefin, sowie caritas-experte/n haben dies bedauert. die großreform hätte man ja mit grün absprechen müssen.
stattdessen macht das wirtschaftsministerium die erlässe nun ganz allein. laufen sich raus auf schikanen für 30000 dazuverdienende (10% der 300.000 AL). Sanktionen verschärfung, getarnt als anreize. klartext: erpressungsdruck steigt. dies geht leichter, wenn für die a-loch-jobs das arbeitskräfte-angebot sank. streichung des AL geldes (sperre, dann totalstreichung) soll viel einfacher durchgeführt werden können.
was dies für uns alte, teils kranke, bedeutet? würde den rahmen sprengen, es hier auszuführen.
fürsprecher für unsereins: keine, weil arbeitskräftemangel.
je weniger wir werden, desto mehr geht das wirtschaftsministerium auf uns bodensatz los.
bytheway: absage der reform hat, wie insidern bekannt ist, auch zur folge, dass wir (versicherungsleistungsempfänger AL NSH) gegensätzlich zu MA40-er kunden (sozi-hilfe)) keine valorisierung bekommen.
was sind wir mittfuffziger weiterhin am arbeitsmarkt? ex-leistungsträger und heute grade mal ein stück dreck.
hämisch ringen die fachkräftesuchenden weiterhin ihre hände. erneut schließen die alten (mehrheitlich kranken) arbeitslosen mit den weisen worten zum tag: jeder gute arbeitslose ist ein toter arbeitsloser.
querverweis zu: halbstarken-erlässe part-one koffiemok.antville.org
94 Kasse weigert sich bei alten AL
Die AK-für-Sie ist auch für uns eine lesenswerte Zeitschrift. Im Dez/Jan befasst sie sich mit der Arbeitsverweigerung der Gesundheitskasse. Ja: Verweigerung. Diese Arbeitsverweigerung trifft Kranke, die im Erwerbsleben stehen. Das wird klar auf S.3 dargelegt. Wir möchten gerne darstellen, was die Verweigerung seitens GK für uns Arbeitslose bedeutet.
Einer unserer Hilfesuchenden(HS) tritt burnoutdepressiv – bedingt durch den sinnlosen Ams-Erpressungsdruck – eine Reha an. Die erfordert seinen Krankenstand. Die Reha endet nach (3-6) Wochen, und der HS ist noch immer nicht konzentrationsfähig, u.a. durch Nebenwirkungen hochwirksamer Tabletten, die müde, vergesslich und fahrig machen. Die Krankenkasse meldet sich beim Kranken und schreibt ihm vor, ab wann er gesund zu sein habe. HS sagt, er ist noch krank und kommt auch gerne vorbei, dies persönlich darzulegen. GK sagt – nein wir schauen niemanden an, es ist Corona. Senden Sie Ihre Befunde. Der Kranke läuft seine Ärzte ab und schaffts mit viel Mühe, Scans der Befunde herzustellen. Ein Bündel an Befunden geht an die GK, was quittiert wird mit 'ab dem 29. Jänner sind Sie gesund!'. HS kräult zu seinem neuen Hausarzt (junge/r Hausarzt/in) und kriegt dort gesagt 'in meinem Computer steht, dass sie ab 29 Jan gesund sind. Die Kasse hat das so geschrieben. Da es hier im Computer steht, werden Sie von mir nicht länger darüber hinaus krankgeschrieben'.
Grund: junge Ärzte sind ängstlich, haben Kassenvertrag. Wollen sich nicht schon in frühen Jahren mit Kasse anlegen. Ärzte machen, was Kasse sagt:
Wieder müssen wir auf unser Indianerzitat zurückgreifen. **Kasse: „Alle guten Arbeitslosen, die ich sah, waren tote Arbeitslose“. In diesem Sinn verabschieden wir – biennal - auch heuer wieder unsere Altersjahrgänge in den erstrebenswerten Status des „In-Ruhe-gelassen-werden“. Jetzt, im Dezember sind dies Jahrgang *1958/*1959. (wir machen das alle 2 J mit unseren 63-jährigen, einige schaffen es offenbar in den Korridor).
Eine Handvoll Leute gehen - und wir laden gerne wieder andere Betroffene (Jg. 60-69) ein - mit Erfahrungen zu dienen, und ebensolche auch zu bekommen. Austausch - weil regionenübergreifend - vorläufig online. wir können uns derzeit (kalt) keine Lokale leisten!
Wer schon Erfahrungen in End-VerwurschtungsGaleere wie div SÖBs / veva's / Zwangsschulungen (um deren Bewerbungskurse vollzukriegen) leidvoll sammelte - bitte mailen sie der Interessensgemeinschaft an: aeaoe (a) Buerotiger (DOT) de !!
93 Schattenseiten der SilverAger - Heute
Wie manipulativ mit unserer Gilde (i.e. Alte Arbeitslose Österreicher_innen) umgegangen wird, wurde in der Veva-Darstellung angeführt ( koffiemok.antville.org ) . Ein grundlegender Unterschied zu früher ist, dass man sich nicht schlagartig gezwungen sah, wie durch Zauberhand plötzlich das Eintrittsalter in den Ruhestand abrupt anzuheben. Wer nicht mehr konnte und ein Schandmal für die Vermittlungsmasse des Ams war, kam in den Ruhestand – nicht immer in Übereinstimmung mit dem individuellen Willen.
Zwischenzeitlich tummelt sich alles, was nicht mehr kräuln kann, ebenfalls in der Vermittlungsmasse des Ams. Unter dem letztlich menschenverachtenden Slogan 'Reha-vor-Pension' wird die alte und kranke Vermittlungsmasse oft nicht mal von Instanzen als reha-würdig angesehen und landet somit ungefiltert wieder in der Vermittlungsmasse des Ams.
Zitate wie 'wer mich jetzt noch nimmt, muss ein trottel sein 'wer mich in dem zustand weiterempfiehlt, blamiert sich bis auf die knochen', wie auch: 'ich würde mich selbst auch nicht beruflich engagieren' fielen und fallen in dem Zusammenhang. Es handelt sich dabei nicht um Selbstmitleid und Fishing-for-Compliments, sondern um empirische Fakten und Erfahrungen.
Ergo ist das röteste Tuch, was wir da brauchen, a deppats Madl, das uns ansäuselt mit 'wie wertvoll wir nicht doch seien'. Da kann einem Kerl schon mal ein sehr zynischer, untergriffiger Spruch auskommen.
Die Reha-schiene wird also quasi in Bausch und Bogen dem Ams überantwortet. Dieses, mit seinen schnellgesiedeten Scherginnen (Stichwort: gleichaltrige ex-Arbeitslose Überläufer) ist damit genötigt, Aufgaben zu tun, die teilweise die Pva, aber noch viel mehr die Krankenkasse eigentlich tun sollte. In der Vermittlungsmasse (bestehend aus alten und kranken ehemaligen Leistungsträgern – alle mit jahrzehntelanger Erwerbsarbeitsvergangenheit) sind Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben. Die logischerweise keine guten Dienstzeugnisse mehr erschleimen müssen. Für die es sich nicht auszahlt, sich vor Chef oder Branche zu profilieren, und die in der Lernfähigkeit teils drastisch abgebaut haben.
sourcePixabay
Wer diese - nicht rezyklierbare - Vermittlungsmasse kauft, um die noch rausquetschbare Restwertschöpfung zu lukrieren, inklusive der Schmerzensgeld-Mitgift (aka Wiedereingliederungsförderung), sollte wissen, wie es um die mitgebrachte Laus in diesem Pelz bestellt ist. Der Rest ist Bezugssperren-Erpressung und Befristung. Die Vertrauensbasis mit dem Restwertschöpfer (Mitnahmeeffekt-Kassierer=AG) beträgt genau plusminus Null. Der AG setzt frei, bevor die alte Vermittlungsmasse ranzig wird. Ranzig, wenn wegen Sozialwidrigkeit nicht mehr problemlos rausgehaut werden kann. Der Freigewähltheits-Parameter eines solchen Arbeitsplatzes steht bei Null und korreliert direkt mit der Motivation für den zugewiesenen Arbeitsplatz.
Zum Klammerausdruck alte-arbeitslose-österreicher sagte uns ein veteran der 'amsel' drittstaatsbürger / alle die hier leben, uvam – woke-litanei & titel.
Unsere Lösung der Frage: Wir betreuen / beraten / tauschen uns aus: W NÖ Bgld 58-69er jahrgänge, wer sich meldet (aeaoe (a) buerotiger DOT de ) warens bis dato AL aus österreich /bundesländerübergreifend online & immer noch auf treffpunkt-raumsuche. Wenns zum Fall kommt, dass wer den Ö Pass nicht hat, beratschlagen wir mit genau der Person den Titel erneut. Vorläufig dürfen wir uns so nennen, weil wir uns genauso zusammensetzen. Hätte-hätte-fahrradkette kommt später.
92 schattenseiten der silverAger - einst
hier reden wir von den 70er bis 90er jahren. Wie lukrierte man die restwertschöpfung aus geschöpfen, die der markt längst ausgespien hatte. Real lässt es sich immer an damals empirisch erhobenen beispielen darstellen (namen geändert). Wolfgang hatte keine schnelle auffassungsgabe, er war wagerlschieber in einer versicherung. Also er war beauftragt, die aktenberge in den 90er jahren durch die gänge zu schieben und in die räume der jeweiligen sachbearbeiter zu transportieren, bzw wieder abzuholen. Das war so, bevor alles eingescannt war. Einen wagerlschieberjob für jemanden wie wolfgang würde es heute nicht mehr geben. Selbiges galt für archiv-tätigkeiten in den 70er jahren. In einer größeren (staatlichen) versicherung, da war man mit archivarbeit (die damals noch eine physische war) nach dreieinhalb stunden mit dem tageswerk fertig. Den rest der zeit konnten der alt- und der jung-archivar miteinander kartenspielen oder philosophieren. Das ist heute alles wegrationalisiert. Heute spielen nicht zwei kerzen geruhsam miteinander karten – sondern heute brennt eine kerze allein, und das an beiden enden. Besonderheit daran: wolfgang, wie archivar wurden am ersten arbeitsmarkt – mit allen damit einhergehenden annehmlichkeiten - sanft/respektvoll angestellt, anstatt in einem zweiten arbeitsmarkt – aka söb – zwangsbeschäftigt.
Unser zweites beispiel – johanna – die hatte sich anfangmitte50 nicht mehr mit den nachgekommenen, aufgerückten nagellack-bürotussis verstanden. Sie war als einfache schreibkraft eingestuft gewesen, und man hat ihr gnadenhalber ebenfalls einen büroboten-wagerlschieberjob (innerhalb ein und desselben firmengebäudes) gegeben; wissend, sie würde mit oder knapp nach 55J die frühpension antreten (was für frauen damals noch möglich war). Sicher waren das keine schmeichelhaften menschlichen entsorgungen. Aber sie waren deutlich humaner als die heutige restlverwertung, für die wir noch den beitrag 'schattenseiten der silverager – heute' schreiben.