IX) K(arrière)Zentren(?): It Works And Yes We Can.
Im Blog einer unserer Vorläufer-Organisationen wurde der Bericht einer Wienerzeitungs-Redakteurin implizit erwähnt (***.twoday.net/stories/1022673038), das wir hier den noch nicht allzulang rezenten KarriereZentren der Post gegenüberstellen wollen. Es gab für Postler keine arbeit, aber sie waren pragmatisiert. Man hatte die bezahlten, kündigungsgeschützten postler also wo unterzubringen, wo sie zwar durch bloße anwesenheit ihr tagewerk verrichten, dort jedoch keiner unmittelbaren tätigkeit nachgehen. Auch postler, die für ihre arbeit immer mühsam – etwa aus dem burgenland hereinpendeln hatten müssen – wurden dort untergebracht. 2 findigen kollegen gelang es, in ihrer tasche mit seitenteilen das visier einer kleinen kamera unterzubringen. Perfekt positioniert dokumentierte diese kamera den alltäglichen ablauf eines zentrums, wo menschen sich anöden, aber wissen, sie müssen hier ihr gehalt ersitzen. Diese geschichte wurde medial vorübergehend beleuchtet, geriet in vergessenheit, jedoch nicht für uns. Denn 2-3 jahre später berichtet eben jene redakteurin in löblichem ton vom großraum büro, in dem die arbeitslosen ihren tag zu verbringen haben – und die stätte wird sogar namentlich und löblich erwähnt: sie geht implizit aus obigem titel hervor. Prinzipiell handelt es sich bei der unternehmung um einen der im von der taskforcePersonal überlassenen weblog kritisierten personalüberlasser. Personal wird von diesen vermietet, dem mietobjekt wird mit der verheißungsvollen möglichkeit einer späteren anstellung gewunken. Es ist schon vorgekommen, dass tatsächlich leute übernommen wurden: aus der übernehmerfirma wurden sie leider flotter wieder freigesetzt, als deren vertrag mit dem überlasser gelaufen wäre. (anmerkung: die redakteurin spricht davon, dass alternativ zum sitzen im großraumbüro auch einzelcoaching möglich wäre (mit welchem druck, unter welchen umständen, entzieht sich unserer kenntnis)).
Vergleichen wir nun die karrierezentren der post mit dem großraum-überlasser, lässt sich sagen, dass erstere ja finanziell abgesichert waren, sie wussten, was auf sie zukommt, sie mussten im extremfall einfach die pensionierung abwarten oder bedauerlicherweise verfrüht krankheitsbedingt einen ruhestand antreten. Ganz anders jedoch verhält sich stimmung und daraus resultierende gruppendynamik bei den nicht-verliehenen im großraum des überlassers. Sie wissen nicht, wo sie hinkommen. Sie kommen dort gegen ihren willen hin, weil jede weigerung zum ‚nahrungsmittelentzug‘, sprich geld-entzug führt. Sie wissen: auch wenn sie bereits eine erhebliche gesundheitliche beeinträchtigung aufweisen: alles unter 80% amtlich konstatierter behinderung gilt als arbeitsfähig und muss ran. Übers KarriereZentrum gelang es freilich durch 2 wiffe teilnehmer, zu berichten. Das entsetzen war groß. Beim überlasser-großraum, so löblich er auch in der zeitung wegkam, schreit keiner auf denn ‚die verdienens ja‘ - sagen leute, die bis heute nicht der tatsache gewahr wurden, dass es sie – heute noch vielversprechende leistungsträger – jederzeit selbst treffen kann. Die fatalen einzelschicksale um die gesundheitskrise herum, die können davon ein lied singen.
ARRIÈRE
erlaubten wir uns, im titel signifikant hervorzuheben, da es in der übersetzung aus dem französischen: (nach) 'hinten' bedeutet, nach hinten gerichtet. also das gegenteil des vorwärtsstrebens. sind derlei überlasser tatsächlich: dortige trainer raten es einem sogar, diese selbst im lebenslauf anschließend zu verschleiern.
geübte personalisten haben ein auge darauf, ob jemand diesen dolchstoß bereits im beruflichen lebenslauf gezwungenermaßen erlitten hat.
VIII) Statement der Älteren Arbeitsuchenden Österreicher zum TdAL
Zum heutigen Tag-der-Arbeitslosen haben wir uns Gedanken zu Grundeinkommen-versus-Zwangsarbeit gemacht. Wir ersetzen den Begriff aus der EMRK www.menschenrechtskonvention.eu gerne durch das „Recht auf selbstgewählte Arbeit“ da der Begriff Zwangsarbeit in der EMRK als solcher zwar durchaus ungestraft vorkommt, für uns jedoch einen bitteren Beigeschmack in sich trägt. Doch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass (was in unserem Blog ja schon desweilen Erwähnung fand) die ein oder anderen wohlgemeinten ‚Praktiken‘ jener hochlöblichen Jobagentur unserer 75-jährigen Republik uns an eine – zwar vorerst – unblutige, aber psychologisch umso devastierendere Methode am Individuum erinnern. Und deswegen zitieren wir hier einen der für uns vergleichsweise empathischeren Problemchefs mit den Worten ‚Man kann kein Wollen erzwingen‘. Diese Worte kunden davon, dass Hr. Kopf tatsächlich laufend mit der unmittelbaren Praxis konfrontiert ist. Ziel des AMS ist es jedoch leider, ungeachtet der Nachhaltigkeit einer Vermittlung, den Kunden einfach nur wegzukriegen, egal wie: die Methoden und Depots sind immer noch vielfältig, wie wir wissen. Menschen, die sich in der AL-Bewegung engagieren, bringen in den meisten Fällen ein höheres Bildungsniveau mit sich. Sie müssen gegen Dequalifizierung kämpfen, da etwa jeder Eintrag eines SÖBs im Lebenslauf den Dolchstoß für die weitere Laufbahn darstellt. Der zweite Punkt, den wir am TdAL anreißen, ist unsere Einstellung zum Bedingungslosen-Grundeinkommen. Dieses ist ein Steckenpferd von Schweizern und von Pensionisten, oder von Schweizer Pensionisten. Wenn wir die kritische Infrastruktur der Coronawochen betrachten, können wir davon ausgehen, dass Mistkübler/innen, Krankenpfleger/innen, Kassierer/innen dieses Grundeinkommen jedenfalls nehmen würden. Ein kundiger Arbeitsmarktexperte (Name der Redaktion bekannt) meinte hierzu: es dauert 1-2 Generationen, bis jene neue Gesellschaft mit dieser 100%-igen Tagesfreizeit etwas sinnvolles anzufangen wüsste. Vorläufig aber würden nur Bierproduktion und Videospiel-Industrie boomen. Des weiteren würden die Ausgaben für das BGE einen erklecklichen Bruchteil des (vor noch wenigen Jahren) 77 Mia € großen Gesamtbudgets der Republik ausmachen. Man möge uns also bitte die Kassiererin und die Altenpflegerin zeigen, die ihre Arbeit auch verrichten würden, wenn für ihr alltägliches Auskommen gesorgt wäre. Gerne ist auch dies ein Punkt, den wir live am 6. Mai in unserer regionenübergreifenden Videokonferenz diskutieren mögen. unsere closed-group auf facebook: www.facebook.com
Vorbereitung unsers Inserats in der Stadtzeitung: Arbeitslos über 45? ÄAÖ Video-Besprechung (Skype), Mailingliste (Rundmail Bcc), Chat (Telegram), Blog** Betroffener (Sammelredaktion) auf koffiemok.antville.org, Tipps bzgl. Arbeitsmarkt-Ser*vice (Jobagentur), Beratung anonym, Anosmie@vollbio.de Projektierung: Mailingliste - Ideensammlung - Konnex zu 3-4 anderen einschlägigen Organisationen in Ö -Skype Konferenzen (Erfahrungsaustausch und Tipps für Ältere über 45) - mittelfristig persönliche Treffen: konsumfrei/rauchfrei/anonym/imÖffentl.Raum.
ad **BLOG: mittelfristig wird angedacht, Beiträge Betroffener hier im Blog zu veröffentlichen: diese können nach Rücksprache per Mail übermittelt werden und werden dann freigeschalten. (unter einem neuen Beiträger-Namen (also nicht 'Solana'))
presseschau zum tdal: vienna.at über spö video www.vienna.at solidarwerkstatt kritisch zu den grünen www.solidarwerkstatt.at (anmerkung: sprecherin für arbeit der grünen, wiener b.huemer gemeinderätin mailte immerhin 1 rundmail bzgl tdal) j puehringer im standard www.derstandard.at
VII) Trojan. Pferd: NSH-'Aufstockung'
ein beispiel mehr, wie billig der kanzler die federleichte koalitionspartei über den tisch zieht. orf.at der arbeitwirtschaftsblog des ögb erklärt NSH hier www.arbeit-wirtschaft.at in der zoomkonferenz mit der solidarwerkstatt gaben wir deutlich zu bedenken, dass die abschaffung unserer mit blut errungenen notstandshilfe (inkl prolongierungsoption) bereits beim kurz nicht nur in der schublade war, sondern schon eher terminisiert! die älteren unter uns erinnern sich ja noch an jene furchteinflößende fach-ministerin, mit deren stimme man aus glas löcher und kreise fräsen konnte. dass die nsh für AL bezieher, die in die nsh kippen per märz bis inkl september um ~5% angehoben wird, betrifft jene herrschaften, die BIS september 2019 arbeitslos geworden sind! kommt also nicht jenen zugute, die ab anfang märz gekündigt wurden. denn die haben ja ihr arbeitslosengeld. zweiter übern-tisch-zieher darin: mit 'gleichmachen' der nsh mit arbeitslosengeld (55%) mit NSH (95% jener 55%) wird die NSH durch die hintertür unmerklicher gemacht. nächster schritt wäre dann die durchführung des menschenverachtenden plans, menschen nach AL geld in die aussteuer zu schicken unterm motto: ihr könnt eh die sozialhilfe (dazwischen kurz als mindestsicherung bezeichnet) beantragen. das heisst: lebens- und ressourcenplanung wegschmeißen, und ab auf schinders liste (siehe die einschlägigen mehrfachen einträge am koffiemok).
ein notstandshilfebezieher hat für jene VERSICHERUNGS-Leistung in das system jahrzehntelang eingezahlt und ist nicht mit einem transferleistungsbezieher zu verwechseln. (sozialhilfe ist eine transferleistung). ÄAÖ legen großen wert auf diesen bedeutenden unterschied! www.derstandard.at Die Nostandshilfe rettet auf einem den älteren Arbeitsuchenden gegenüber feindlich eingestellten Arbeitsmarkt Existenzen und rettet damit Leben.
VI) Bestrafungsschraube KanzlerMinisterinnenKombi
die kanzler-ministerinnen kombination hat uns ja zwischen regierungsbildung und corona schon andeutungsweise spüren lassen, in welcher weise unser allmächtiges oberhaupt flugs österreich - wie in der rede manisch angekündigt - wieder auferstehen lassen will: stärker als je zuvor. prinzipiell eine politik verbrannter erde. erst alles hinig machen, und dann alles neu - nach eigenem muster - errichten lassen. leider darf hier nicht offen assoziiert werden, woran (an wen aller) uns ältere arbeitssuchende österreicher DAS erinnert. EINEBNEN.
seit jahren schon arbeitete die ams politik daran, erst die maßnahmenschraube und dann die zumutungsschraube enger zu drehen (da die maßnahmenschraube zuviel geld und personalkosten verschlang). die zumutungsschraube hingegen arbeitet mit dem instrument des 'nahrungsentzugs', euphemistisch von der 'jobagentur' (nennen wirs hier so) als bezugssperre / sanktion / bezugseinstellung (BE) / bezugsaufhebung bezeichnet, inklusive krankenversicherungsverlust. der BE anstieg war - infolge ganz kurzfristig etwas besserer konjunktur - erhöhte arbeitsaufnahmeverweigerung, weil man die opfer plötzlich in andere bundesländer schicken konnte, u.a. mit folgenden maßnahmen arbeiten : Aufweichung zumutbarkeitsbestimmungen, umzugszwang,wegzeiterweiterung, auslagerung der hoheitsaufgabe der arbeitsvermittlung an windig aus dem boden gestampfte dritt-/söb/verleihfirmen zum lohn 1. BJ des BAGS-KV, u.v.a. klar stiegen dann die bezugssperren, und jetzt argumentiert der von allen gepriesene wunderkind-kanzler damit: wir sehen ja, wie sehr unser arbeitslosenunterstützungssystem missbraucht wird, wir sehen es ja an den steigenden bezugssperren, also müssen wir noch mehr bestrafen, noch mehr die schraube enger drehen eine fatale selbstverstärkung, ein nur zu leicht durchschauender rhetoriktrick. dass wir nie zu gesicht bekommen, wieviele obdachlose, wieviele zerstörte existenzen, wieviele aus ausgeliefertheit/ohnmacht im hilflosen zorn geschlagene (respektive abgestochene) ehefrauen, traumatisierte kinder, kriminelle verzweifelte und letztlich freitode dieses mordinstrument zur folge hat - dass wir diese blanken zahlen nie sehen, denn wenn sie zurückverfolgt werden könnten (so wie man eine covidansteckung zurückverfolgt) dann würden die in der messagecontrol und in der epoche angepasster medien ganz gewiss verschwiegen. tote menschen lohnen auch keinen untersuchungs-ausschuss, sie entlasten nur grade mal das ohnehin so beanspruchte staatsbudget. genauere infos hierzu gibtes in den schon zahlreich im weblog angeführten punkten der 'schinders liste' (V)