167 alt+arbeitslos: in einfacher sprache
bei einem der zahlreichen gegenArmut-events fragt eine frischpensionierte 61jährige omiTrude in die runde jede, was sie arbeitet. Bis sie bei einem/einer AL landet. Betroffene/r antwortet wahrheitsgemäß und erklärt die Lage alter AL. OmiTrude erzählt von einem essenslieferanten, der sich schwer tut, leute zu finden, die ab 6h früh in transdanubien essen ausfahren. Und sudert die ganze leier, dass ja keiner arbeiten will. Wohlgemerkt: omitrude war im schuldienst und ist in ehren und mit rotem teppich dank geburtsjahr 1964 kürzlich sanft in die pension geglitten. Sie hat nie mit endeFünfzig eine bewerbung absenden müssen. Eine? Hunderte! Außerdem erzählt sie, dass sie in den letzten 15-20 jahren nur 1x zwei tage krank gewesen sei und dass es eh nur die jungen seien, die dauernd kurz in krankenstand gehen (sie ist eine dieser, die froh in der arbeit viren gerecht verteilen).
dass es leute gibt, die krebs ereilt, verschweigen wir ihr. dass es leute gibt, die es psychisch einfach nimmer dapacken, verschweigen wir ihr.
Wir müssen ihr erklären, wie hoch das ALG von der bemessungsgrundlage ist, was es mit der notstandshilfe auf sich hat und wieviel die NSH vom ALG ist.
dass bei alten langzeit-AL das ALG/NSH nicht inflationsangeglichen werden, verschweigen wir ihr. dass lt neuestem entscheid (read 166) das erarbeitete pensionsvermögen nur bei aktiv erwerbstätigen inflationsangeglichen wird (7,3%) - nicht aber bei derzeit-arbeitslosen, verschweigen wir ihr.
Sie kapiert es nicht, dass mitfünfziger/innen-und-darüber in bausch und bogen abgelehnt werden. Wir erklären ihr, dass es gleich anfangs aussiebe-runden gibt, wo man mal nur nach geburtsjahr geht. Und NEIN: wir werden nicht unsere geburt im lebenslauf verschweigen. Weil das heißt, dass wir von anfang an tot hätten sein sollen. Außerdem: von der matura muss man nur 18 jahre zruckrechnen. Also wozu die geburt leugnen.
Leider ist wieder anzunehmen, dass die frühpensionierten, abgesicherten, bürgerlichen, mit ihren sicheren VB pöstchen auch nicht bis hier weit herein lesen, um zu kapieren, wie die lebensrealität alter weggeworfener menschen aussieht, die für sanft pensionierte abgesicherte, und für 'bürgerlichkeits'politiker nichts anderes sind als müll: menschenmüll. Und es findet sich auch unter uns keiner, der in transdanubien (öffi-fahrer) um 6h früh essen ausliefert. Auch erstreckt sich das gespräch auf die bäckerei-mitarbeiter, die – als Alte – in der früh ladnerdienst machen und brötchen belegen. Das sind aber die minijobs für pensionisten, die dazuverdienen.
Spezifisch pensionierte werden von den bäckereiketten gesucht. Weil: die haben ihr abgesichertes einkommen. Krankenstand und abwesenheit wird nicht bezahlt, außerdem müssen sie nicht von einem 40h job leben, sondern verdienen eben DAZU. Aber es will halt keiner der wohlstandsblinden seine augen, resp. Ganglien so weit aufsperren, um diese pragmatischen zusammenhänge seitens der arbeitgeber zu kapieren.
Wir haben sie nur hier eben einfach nochmal erklärt: in möglichst einfacher Sprache.
166 Breaking: Setzt Ö Pensions-inflationsabgleichung bei AL aus?
Ausgehend von www.finanz.at wissen wir erfahrungsgemäß, dass Meldungen von Finanz(DOT)at in großen Teilen dem Gesetzestext entsprechen und daher wörtlich zu nehmen sind.
In diesem Fall wie folgt: "Diese [7,3%]Aufwertung betrifft[...]ausschließlich aktive Erwerbstätige, deren bisher eingezahlte Beiträge im Pensionskonto erfasst sind."
Lang schon ist uns alten AL klar, dass Pensions(antritts)veränderungen primär auf jene bald-im-Pens.-Alter abzielt.
Der genaue Text schließt also klammheimlich jene Entsorgten aus, die als AMS-Kund(inn)en in den 'Ersatzzeiten' sind? Wer jetzt arbeitslos ist, bekommt seinen lang erarbeiteten Pensionsanspruch nicht angeglichen(??) Dies wäre der Schluss, der sich uns nach mehrmaligem genauem durchlesen aus 'finanz.at' eröffnet. Wir werden neuralgische (mediale) Stellen drauf aufmerksam machen und lassen uns in dieser Annahme gern korrigieren; schon bisher ist es so, dass 'inflation' für alte arbeitslose (*1965-*1976) nicht gilt: seit jahren schon nicht bei anpassung des ALG/der NSH.
Wiederholt betonen wir: wir waren leistungsträger und wurden weggeschmissen. Wie derzeit ganz viele. Wir haben - ein arbeitsleben lang - in dieses system reingearbeitet und in es vertraut. Dass wir ausgerechnet gegen ende bei einem menschenverachtenden, rücksichtslosen und nichtsnutzigen arbeitgeber gelandet sind, war pech und nicht unsere schuld. Dass wir mit hohem alter (=50 bis 64 J) vom arbeitsmarkt verachtet werden, ist seit jahren und jahrzehnten eine offene und akzeptierte tatsache.
165 makplus für unterSechzig: Nicht alles schlecht, was glänzt.
Gestern fand die makplus jobmesse statt. Hier werden in form von 24 vertretungen die furchterregenden söb jobs vorgestellt. Gut dran ist: man kriegt wieder schöne blocks, kulis und papiersackerln. Auf einer früheren dieser veranstaltungen bekam ein ÄAÖ mitglied das spiralbuch in die hand,wo echt alle söbs drin stehen: nur zum angucken, ohne mitnehmen.
Wir sind keine söb fans. Furchterregend? Mit dem stehsatz 'wollen sie das Wirklich machen? Sie dürfen es eigentlich auch ablehnen – aber wir können dann nicht garantieren, dass das keine sanktionen beim ams nach sich zieht' wird bei diversen verleihern dezent mit dem zaunpfahl gewunken, dass Sie dieser form von (a)sozial beglückender zwangsarbeit unter erpresserischem entzug der existenzgrundlage ausgeliefert sind. Sachen wie: schriftlich unterzeichnen, dass man auf den datenschutz verzichtet (nicht sic, aber schlussfolgernd) uvam.
Nun schön an der messe ist aber neben der kugelschreiber, hefterl- und sackerlflut, dass sie sich diese söbs anonym(!) anschauen können.
Es geht von diesem event selbst nicht unmittelbar eine bezugssperrengefahr aus. Wir haben ja schon erklärt, inwiefern die ständige verfolgungsangst mittelfristig wahnhaft macht.
Neu dazugelernt: 60-plusler (selbst wenn sie unbedingt in sowas hinein müssen: großküche, reparatur, kleidungswäsche, aufgezwungener (a)sozialdienst, assembling-jobs à la 'geschützteWerkstätten', zwangsarbeiter-verleih zum BABE – KV, 1. Berufsjahr, uvam) - also selbst wenn die unbedingt von der ams versicherungsleistung weg müssen, die werden auch von söbs nimmer genommen. Söbs nehmen Sie ab 60 nicht mehr. Wurde uns gesteckt, info aber ohne gewähr. Sie können sich gewahr sein, dass dem ams dennoch einige verbleibende sadistische sekkaturen einfallen. Wir haben schon 59jährige und 63jährige angetroffen, die am rand der verzweiflung waren.
wien.orf.at/stories/3325616 - wie immer: feind ist der treueste lesy; also falls wer von der orga-seite hier reinliest: wie immer seien sie nicht beleidigt. wir wissen, wie schnell sozis explodieren, wenn man deren reißbrett-events anprangert. aber im koffie gehts uns drum, zu vermitteln, wie Ihre opfer denken und fühlen. es traut sich ja sonst nirgends wer sagen.
besucher der MAKplus-messe; bitte sendet eure eindrücke von sackerln, gesprächen und stimmung von ebendort zumalteneisen.wordpress.com
rechtl. vermerk: der begriff zwangsarbeit steht so wörtlich im EMRK §4 und bezieht sich in keinster weise auf vor-85-jahren. wir nehmen uns daher das Recht heraus, ebendiesen begriff aus der EMRK im 'koffie' zu verwenden.
vorschläge für gelungene euphemismen können ebenfalls unter dem im obigen absatz angeführten kontaktlink übermittelt werden.
die volkshilfe zum tag gegen armut: übermorgen FREITAG https://www.volkshilfe.at/armut-kinderarmut/tag-gegen-armut/
164 welttag der psych. gesundheit
hier wollen wir die erklärung v. fr. mag. haid am anfang der sendung
( oe1.orf.at ) ans herz legen. speziell die unterscheidung mentale vs psychische gesundheit. mental kommt von mental-health und zielt in erster linie auf die verwertbarkeit am arbeitsmarkt ab. psych-gesundheit hingegen befasst sich weitreichender.
und - als langjährige redaktion - des koffiemok der IG-ältere-arbeitslose müssen wir uns gewahr werden: ja - die zwiegespaltene, ausweglose und unentwegt existenzgefährdende situation macht uns psychisch krank: wir sind also psychisch krank davon. und sicher nicht weil uns aufgabe oder tagesstruktur fehlt; sondern weil jeder von uns die ein oder anderen kündigungstraumata (etwa infolge alters oder eines evtl längeren krankenstandes, einer drohend anstehenden OP; uvam.)
wenn wir noch begeisterungsfähig wären, wären wir also schöne trotteln: mehrfach weggeschmissen worden sein und einfach nur die nächste eingliederungshilfe absitzen, dann eh wieder entfernt werden - all dies ohne wirkliche bedeutung eines 'letzten' dienstzeugnisses; das ams (damit auch seine maßnahmen mit süffisanten NLP trainerInnen, welche aus unseren eigenen reihen stammen!!) macht krank - es macht leider nicht gesund. die pva macht mit gesund-erklären übrigens auch nicht gesund. alles weitere etwa hier (noch) nachzulesen soned.at
es grüßt herzlich aus dem fegefeuer:
Die_gefürchtete_QuotenOma.
weitere liebe betroffene aus der kohorte von zwölf jahren (*1965 (jan) BIS *1976 (dec)) sind herzlich zur unverbindlichen kontaktaufnahme via zumalteneisen.wordpress.com eingeladen.
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