51iG ÄAÖ dankt für die Enquete
und dass frau L*-R* uns in der Gruppe 3 die notwendige Redezeit für die 7 Punkte eingeräumt hat. Wir haben unsere sieben Punkte anschließend an den grünen und roten NAbg am Podium geschickt. Wir danken - verwundert - der Sprecherin der Blauen; sie hat es fertiggebracht, eindringlich den Unterschied zwischen Sozial- und Transferleistung darzulegen, i.e. Notstandshilfe. Im Anschlusskastl wollen wir außerdem die Punkte anführen, die von Aktive-Arbeitslose und im selben Ausmaß von Amsel als notwendig angeführt worden sind.
übermorgen mittwoch setzen sich die erwerbslosen ini's auf zoom zusammen, um unser ergebnis der enquete zu besprechen. amsel und ältere-arbeitssuchende würden den erhalt der protokolle äußerst zu schätzen wissen.
Einstellen der Bezugssperren
Inflationsausgleich: Wertsicherung
Beibehaltung der Versicherungsleistung Notstandshilfe und deren Verlängerung
zugewiesene mindestentlohnte Transfer-Arbeitsplätze (Stichwort SÖBs) nicht unter Bezugssperren-Erpressung
Bildungsscheck = freie Kurswahl
Mitsprache der Betroffenenselbstorganisationen
Die Erwerbslosen-Anwaltschaft
Simon. Oder: Ein Auto in der Wüste.
Simon hat Schriftsetzer gelernt und war jahrzehntelang in der staatlichen Druckerei beschäftigt gewesen. Aufgrund einschneidender familiärer Ereignisse war er gezwungen gewesen, die Stelle aufzugeben, bzw.: er hatte die sichere Stelle dort verloren. Nachdem er sich restabilisiert hat, schult das Ams ihn vor mehreren Jahren auf Offset-Druck im Lichtsatzverfahren um. Als er dann wieder „jobfit“ ist, ist er aber bereits um die 50. Zum Wiedereinstieg in den Beruf wird sein Basis-Tariflohn für ein Jahr kräftig vom Ams gefördert.
In der kleinen privaten Druckerei, der er zugewiesen wird, sind Männer beschäftigt, die seine Söhne sein könnten: teammäßig findet er kaum Anschluss. Sobald die befristete Lohnförderung ausläuft, merkt er, dass man ihm Fehler unterstellt, Termine ohne seine Anwesenheit plant, und ihn auch auf diverse andere Arten ausgrenzt. Er erlebt ein systembedingtes Mobbing. Man erwartet, dass er die Stelle nun freiwillig aufgibt. Tut er nicht: nicht mit 50plus. Also nagt die Ausgrenzung an ihm weiter.
Es erinnert Simon an die Mietautofirma, von der er in den 90-ern einen alten VW lieh, um damit eine Aussteigerreise nach Nordafrika zu wagen. Die gaben ihm einen alten Kübel mit dem subtilen Hinweis, dass dies eh der letzte Verleih des Wagens sei – dass das Auto abgeschrieben ist, und er es ruhig in Nordafrika stehen lassen kann. So kommt sich Simon vor. Ein altes, abgeschriebenes Auto, das man zum Ende der Berufslaufbahn nochmal so richtig ins Grab mobben kann, weil ohnehin davon ausgegangen wird, dass er für keinen nochmaligen Jobwechsel mehr taugt, bzw einen solchen seelisch nimmer durchdruckt. Egal, wann man ihn raushaut – diese Ausgrenzungsstelle ist sein allerletzter Job, und das wissen alle beteiligten. Rechnerisch liegen vor Simon trotzdem noch weit mehr als 10 Jahre bis zur Alterspension.
49A_Erfahrungsbericht v. Monika; Umschulung.
epi8_Monika - Ende 40, aus St. Pölten - arbeitete als Buchhalterin in einem großen technischen Betrieb, in welchem ein deutscher Raus-schmeiß-Manager (aka HR-Spezialist) angeheuert wurde, um die Personalia umzustrukturieren. Kurzum, dort verlor Monika nach knapp 15 Jahren Zugehörigkeit ihren Job. Das AMS war gerade recht spendabel bei Umschulungen, und da Monikas Schwager hörbehindert ist, kam sie zum Interesse für die Gebärdensprache. Fortan fuhr sie während mehrerer Woche in die nächstgrößere Stadt, in der man selbige lernen konnte. Monika ließ sich umschulen, um in weiterer Folge für Klient_innen mit geistigen/körperlichen Einschränkungen da zu sein.
Sobald die Abschlußprüfung in der Trainerschule abgelegt war, bewarb sich Monika enthusiastisch bei allen in Frage kommenden Anstalten. Da, wo sie ihr nötiges Praktikum abgelegt hatte, schätzte man sie enorm, konnte infolge Institutions-Vorgaben aber nur Leute ab inkl. BA-Abschluss nehmen. Viele dieser Jungen hatten weit weniger Lebenserfahrung und Hands-On Mentalität, als Monika sie mitgebracht hätte. Monika weitete ihre Bewerbungstätigkeiten auf Trainerwesen im Allgemeinen aus. Sie wurde Trainerin in einer Erwachsenen-Fortbildungsstätte: eine, wo man auch (gesunde) AMS-Klienten hinschickt. Eines Tages lief ihr als Klientin die ehemalige Sekretariatskollegin über den Weg. Monika musste nun ihre ältere Ex-Kollegin in den ersten Markt hineincoachen. Da wird ziemlich Druck gemacht, dass gewisse Prozentsätze erfüllt werden. Der Umgang zwischen Monika und ihrer älteren Ex-Kollegin ist bis heute irgendwie betreten und fühlt sich peinlich an.
in ~ 2 wöchigen Abständen bietet koffiemok (IG älterer Arbeitsuchender) Erfahrungsberichte für den Newsletter der ALG-Rauf-Bewegung. Die Berichte basieren auf unseren gesammelten Erfahrungen - seit 2013.
Bespr des Presse IVW 27dez
haben wir AL inis morgen -zur von der amsel vorgeschlagenen zeit ID: 793 7890 1887 Kenncode: 5****g
anmeldungen initiativer interessensgemeinschaften werden noch bis 10jan 14 uhr entgegengenommen, aeaoe (a) buerotiger (punkt) de ; uhrzeit und mittlere stellen des kenncodes erhaltet ihr dann.
via eines radiointerviews haben wir das machtdreieck um das ams exzerpiert:
verwaltungsrat besteht aus
A) regierung
B) wirtschaftsbund/wirtschaftskammer (darin auch die industriellenvereinigung implementiert, die sich unentwegt zu wort meldet)
C) arbeitnehmerseite: AK und ögb.
der minister wollte sich in ö1 journal und zib2 nicht in die karten schauen lassen. sehr wohl aber gelang das der presse
grundtendenzen des wirtschaftsliberalen bestrafungspaketes sind
a) degression - diese begünstigt aber das bequeme zwischenparken der arbeitnehmer umsomehr (argument des arbeitgebers - du kriegst anfangs ja eh soundsoviel prozent vom letztverdienst, und dann kommst eh wieder zu uns)
b) sanktionsverhängung für das ams erleichtern:
man bedenke - schon in den letzten jahrens wurden die wehr-mechanismen für arbeitssuchenden weitgehend ausgehebelt
c) zuverdienst in irgendeiner weise eingrenzen. liegt dzt bei 475/M und es ist lang nicht gesagt, dass ein AL so leicht einen zuverdienst findet. hier ist zu bemerken - es werden mit maßnahme c 'nur' elf prozent der AL traktiert. aber - wie aus unseren erfahrungsreporten hervorgeht - hat dies sehr ungünstige auswirkungen
mithilfe eines vereins erhoffen sich die ÄA-österreichs eine gesprächsbasis mit dem kleineren koalitionspartner, dass so ein vernichtungspaket nicht durch darf. der minister will uns im zweiten quartal vor vollendete tatsachen stellen.
47Erfahrungsbericht von Klemens einem 42j Koch
epi7_Klemens ist ein 42 jähriger Koch aus Wien, der im Zuge einer der lockdowns arbeitslos wurde. Da ‚wien‘ immer noch zu hat und in tirol die gastro aufsperrt, wird er vom ams überregional zu einem bewerbungsgespräch in matrei zugewiesen. Klemens lebt in einer 2-zimmer gemeindewohnung zentrumsnah und hat 14-tägig seine 7-jährige tochter zu besuch; auch zwischendurch holt er sie manchmal von der schule ab und lernt mit ihr. Klemens ist an der wirbelsäule etwas beeinträchtigt, jedoch nicht so krass im ausmaß, dass er dies vermittlungshindernd geltend machen könnte. Die größte angst für ihn ist, kontakt zu seiner tochter zu verlieren und weiters seitens wiener-wohnen ermahnt zu werden, dass er – sollte er länger in osttirol leben müssen – seine gemeindewohnung aufgrund nichtbenutzung verlieren könnte.
Trotz der finanziell äußerst angespannten Situation (stichwort alimentezahlungen, etc) lässt klemens es auf eine 6-wöchige bezugssperre ankommen und hat gegen das ams einfach keine handhabe. Seitens AK erfährt er – alles rechtens. Zumutbar, keine drastische rückgratverletzung, kein argument des verlusts vom kontakt zur einzigen tochter. Es ist nur eine frage der zeit, bis klemens nochmal so eine zuweisung erhält – denn dann muss er reisen. Eine achtwöchige sperre ist für ihn keinesfalls tragbar. Wieder dieses nagende gefühl, die kontrolle über sein leben abgegeben zu haben. Er bedauert es nun, während der intensiv-weiterbildungswelle nach dem ersten lockdown nicht eine technische ausbildung angestrebt zu haben. Denn in die Pflege zu gehen, das könnte Klemens sich keinesfalls vorstellen.
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Angelas erfahrung: www.dorftv.at
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