Erfahrungsbericht von Dieter

Episode 6, dieter; 51 J dieter ist diabeteskrank und hat infolge einer firmenzusammenlegung seine arbeitsstelle als großeinkäufer verloren. Er wohnt seit jahrzehnten in einer günstigen kategorie-C-wohnung im altbau. Dieter hat vor 8 jahren die hausmeisterstelle als freier dienstnehmer übernommen. Tatsächliche hausmeister-dienstverträge gibt es aber nicht mehr. Putzdienst machte er also samstag sonntag neben seiner arbeit. Nun bleibt ihm neben dem arbeitslosengeldbezug einzig diese tätigkeit, die sozusagen an ihm hängen geblieben ist. Die hausverwaltung will nicht eine anonyme externe firma dafür engagieren, die nur 1 x / woche fürs putzen vorbeischaut, ungeachtet des verschmutzungsgrades. Da dieter gern selber entscheidet, wann geputzt wird, betont er, dass er den dienst auch weiter machen wird – sogar ohne geld: wenn man ihm die möglichkeit des zuverdienstes nimmt. Es tut einfach kein anderer, und dieter will nicht delegieren.

Gerade am beispiel von dieter sehen wir: durch eine ganz einfache maßnahme lässt sich die ehrlichkeit in der geringfügigkeit identifizieren. Beide fälle – raphaela wie auch dieter, würden es in kauf nehmen, für die beibehaltung ihres zuverdienstes (und damit kontakt zum dienstgeber) einen teil ihrer ALG und NSH aufzugeben. Nur um einhundert / zweihundert euro ragt der zuverdienst über die ALG/notstandshilfen-versicherung hinaus. Damit wird dieter, sobald er wieder regulär arbeitet, weiter remuneriert den schweren putzdienst machen, ohne dass seine aufgabe einzig wegen seiner arbeitslosigkeit outgesourced wurde.



| Solana @ 17:36 |