62 depressionsförderungsprogramm: katalog und wirklichkeit

wir lösen die zynismen aus dem link in 61 (zusatzkastl) auf.

  • netzwerk. welches netzwerk bitte. die freunde die einem davon liefen als man arbeitslos wurde? es laufen dann auch die paar andren weg, die man je um arbeit in deren firma gefragt hat.
  • klein/mittel betriebe: ja weil grad die grossen uns behandeln wie einen pestvirus. dabei triffts grad die kleinmittel besonders, wenn wir mal zum arzt müssen oder einen längeren krankenstand antreten.
  • neue technik. klar bewerben wir per mail und nicht per post. wir sind alt, aber nicht vom mond. social media? kein thema. sollen sich die jungen via klarnamen exhibitionieren, wir sind datenschützer
  • argumente für alte sollen wir uns einfallen lassen: wir werden krank, wir kommen von hohen gehältern, wir sind vielfach gekränkt und beleidigt worden, wir wurden dank bezugssperrenbedrohung latent paranoid. soweit unsere argumente
  • moderne jobtitel. großkundenbetreuer wird key account manager, tippse wird office managerin. ironie in reinkultur.
  • in selbständigkeit gehen. dann doch lieber auf den friedhof und sargdeckel zumachen. verschuldung, investition und existenzbedrohung ist genau was wir jetzt brauchen. vielleicht noch ein startup, wo uns die jungen hüpfer vor die füße spucken, die immer die nasenlänge weit voraus sind?
  • gründe für die absagen bei sich suchen. ja weil wir an unserem schicksal selber schuld sind. wir sind nicht direkt nach der kündung verstorben. ein kardinalfehler beim pflichtbewussten bürger von heute
  • initiativbewerbungen. kostet unendlich energie und trefferquote 1 zu 1000. es fehlt hierzu die kraft. und ini ist pure kraftverschwendung
  • stärken erfahrungen und beispiele: wie schon beim ini punkt davor. das schlimmste was uns in dem moment widerfahren kann ist ein 27 jähriges bachelor mäderl, das uns die welt erklärt und dass man uns grippl noch so toll einsetzen könne, speziell wenn wir nimmer kräuln können, altersmobbing traumatisiert sind und mehrfach von jungchefinnen augebootet o/od verhöhnt wurden.
  • förderungen: wie schon beim umschulungskapitel - förderdschungel fördert außer der wirtschaft rein garnix. es ist nun einmal so, dass wir alten keine stöpsel sind, die man temporär wo hinquetscht und dann wieder extrahiert, sobald die förderung vorbei ist. das alter bringt nun einmal eingeschränktes auffassungsvermögen, vergesslichkeit und begrenzte belastbarkeit mit sich. die chefs wissen ja von daher, warum sie uns nicht nehmen (durchfütterungsgefahr bis 65! kündigungsanfechtung wegen sozialwidrigkeit etc etc) .
  • weiterbildung. siehe, was zum auffassungsvermögen weiter oben gesagt wurde. im kurs sitzen, sich die hände vors gesicht schlagen vor verzweiflung, kurs also einfach aussitzen, einen test machen bei dem eh jeder analphabet durchkommt, weil es alles augenauswischerei ist, etc. kursausschreibungen werden i.d.R. von den üblichen 'verdächtigen' gewonnen. die kursindustrie ist teil des systems, in dem sich die hier nicht näher bezeichneten günstlinge eine goldene nase verdienen. erkennen tun wir das an den oft fragwürdig und widrigen begleitumständen, unter denen maßnahmen stattfinden. hinz mit kunz zusammen, je niederschwelliger umso heterogener; sozialdynamiken weil keiner freiwillig da ist - wie in einem meerschweinchenkäfig
  • gelassenheit. diese haben jene, die sich zur pension dazuverdienen (einst: grow weiser (name geändert)) pensionisten werden ja wieder gern angeheuert. der grund ist einfach. chef übernimmt nicht das existenzrisiko. weil dieses ist abgedeckt. der chef meidet aber jene, die in seine totalabhängigkeit geraten, wie einen leprakranken. sie sind über IHN versichert und eben nicht über die eigenpension.


  • | Solana @ 05:25 |